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Der "dreckigste" Job der Welt

23.02.2023

Spezialtaucher auf der Kläranlage Schlangen im Einsatz

Experteneinsatz auf der Kläranlage Schlangen: Ein Spezial-Taucherteam aus Hille führte in den letzten Wochen einen Job aus, für den sich sicher niemand auf den ersten Blick begeistern würde: Die Reinigung der Schlammkeller der beiden großen grünen Tropfkörperanlagen, die Wahrzeichen der Schlänger Anlage. Sie fallen am ehesten auf, wenn man an der Anlage vorbeifährt.
Robert Göke, Geschäftsführer der Gemeindewerke Schlangen (GWS), die die Kläranlage betreiben, beschreibt die Bedeutung des Einsatzes für den sicheren Betrieb: "Was man von außen nicht sieht, ist, dass beide einen `Keller` haben. In diesem Unterbauten wird der bei der Klärung der Abwässer anfallende Klärschlamm vor der Entwässerung gespeichert und stabilisiert. Notwendig für einen optimalen Betrieb der Kläranlage ist die Instandhaltung und Reinigung dieser Kammern. Diese Reinigung unter Einsatz von Tauchern gilt gemeinhin als einer der dreckigsten Jobs der Welt."
Dennis Voss, Abwassermeister bei den Gemeindewerken Schlangen: "Eine Reinigung während des laufenden Betriebs nennt man Nassräumung. Genau dies haben die insgesamt drei Tauchspezialisten mit hoher Professionalität getan. Diese Methode ist kostengünstiger und mit weniger Aufwand verbunden als eine Komplettleerung der Kammern. "
Was passiert aber ganz konkret im Innern? In kompletter Montur wird der Taucher in die elf Meter tiefen Faulbehälter der Kläranlage Schlangen abgeseilt. Dort muss er sich bei knapp sieben Grad Schlammtemperatur in völliger Dunkelheit zurechtfinden. Sein Auftrag: Sandablagerungen und Verzopfungen in den Faulbehältern der Kläranlage entfernen, um eine ordnungsgemäße Funktionalität des Kläranlagenbetriebes zu gewährleisten. Bei der Reinigung saugen die Taucher die Ablagerungen ab und entfernen Materialien, die die Faultürme und die Kläranlage verstopfen. Meist ist es eine Kombination aus Haaren, Klopapier und anderen Faserresten, die durch das Abwasser in die Kläranlage gelangen. Diese Verzopfungen besitzen großen Einfluss auf die Störanfälligkeit der nachfolgenden Aggregatgruppen, wie Pumpen und Rohrleitungen.
Die Taucher entfernen im Zeitraum von knapp vier Wochen und fünf Tauchgängen die Ablagerungen, welche zunächst abgesaugt, dann über die eigene Entwässerungszentrifuge entwässert und schließlich entsorgt werden. "350 m³ Klärschlamm wurden insgesamt abgesaugt", berichtet Dennis Voß. Maximal 4 Stunden am Stück bleiben die Spezialisten im Klärschlamm. Pro Tag sind zwei Tauchgänge möglich. Das Auftauchen dauert etwa 30 Minuten.